Die hypotone Hyperhydratation, für Sportler ein wichtiges Thema, auch für uns Taucher...?

Bis jetzt dachte ich, je mehr desto besser...beim Sport sowieso und um zum Beispiel beim Tauchen auch eine DCS zu vermeiden, aber auch beim Wasser macht die Dosis das Gift. Erst hatte ich es als Blödsinn abgetan, aber da ist Wirklich etwas dran. Beim "Googeln" kam dann raus, dass schon 4-5-Liter Wasser u. U. Tödlich sein können, die Hypotone - Hyperhydration.  Definition:
Bei der hypotonen Hyperhydratation (Wasservergiftung) kommt es z. B. infolge eines akuten oder chronischen Nierenversagens, übermäßigen Trinkens von salzarmem Wasser, übermäßiger Glukoseinfusion oder intensiver Magenspülungen zu einer Überwässerung des Körpers ohne Anstieg des Natriums.

Es kommt auf den Natriumgehalt im Blut an. Wird zu viel verloren, durch Schweis oder Urin, kann es zum Natrium-Mangel (Hyponaträmie) kommen.  Wasservergiftung, Überwässerung, zu hoher Wassergehalt des Körpers...? Für die Hypotone Hyperhydration gibt es kaum ein gebräuchliches Wort, obwohl diese mitunter tödliche Erkrankung gar nicht mal allzu selten ist. Am besten passt wohl das Wort "Wasservergiftung", um die Hypotone Hyperhydration mit einem verständlichen Wort zu bezeichnen. Man könnte auch Überwässerung dazu sagen. Dabei hängt diese Wasservergiftung häufig sogar mit starkem Durst zusammen und wird durch Maßnahmen verursacht, eine Austrocknung an heißen Tagen zu verhindern. Bei hohen Temperaturen müssen sowohl Wasser als auch Mineralien ersetzt werden, beides geht beim Schwitzen verloren. Diese Verluste muss man durch Getränke wieder auffüllen.

 

Es kann aber zu Problemen kommen, wenn man zu viel Wasser trinkt ohne gleichzeitig auf die Mineralien zu achten.

Meist tritt diese Erkrankung auf, wenn Verluste an Salzen und Flüssigkeit bei heißem Wetter, großen Anstrengungen, Erbrechen oder Durchfall mit salzarmer Flüssigkeit ersetzt werden. Symptome der Erkrankung sind Schwindel, Übelkeit und Erbrechen; in Extremfällen kann eine Wasservergiftung in Kombination mit Natriummangel zu Organschädigung führen und tödlich sein. Die niedrigen Natriumwerte können zur Desorientierung und zu ernsten Hirnfunktionsstörungen (Hirnödem) führen. Jetzt aber keine Panik (!), denn von Gesunden werden kurzfristig auch größere Mengen an Wasser ohne Schaden und ohne stärkere Elektrolytverschiebungen vertragen. Auch das häufig beschuldigte destillierte Wasser ist in normalen Mengen für den Körper unschädlich.

Trinken an heißen Tagen...

Tee, Leitungswasser und Mineralwasser haben nicht die Zusammensetzung, die der Körper braucht. Die Überversorgung mit normalem Wasser geht oft einher mit Hyponaträmie (Natriummangel des Blutes). Besonders gefährdet sind ältere Menschen, die über den Bedarf hinaus an warmen Tagen mehr trinken sollen gar dazu gezwungen werden zu viel auf einmal zu trinken. Auch kleine Kinder sind an Hitzetagen gefährdet, eine Wasservergiftung zu erleiden, denn Kinderkörper reagieren empfindlicher auf Störungen im Wasser- und Mineral-Haushalt. Da Kochsalz als gesundheitsschädlich angesehen wird, sind Speisen auch an Hitzetagen oft salzarm, dadurch wird das Problem zusätzlich verschärft. Dabei hat sich inzwischen längst herausgestellt, dass Kochsalz nicht zu Bluthochdruck führt. Neben Natrium des Kochsalzes braucht der Körper Kalium und Magnesium. Menschen, die eine salzarme Diät halten, können schon durch zügiges Trinken von 1,8 Liter Wasser eine tödliche Hypotonen Hyperhydration erleiden.

Wenn Sportler stark schwitzen, verlieren sie viel Wasser, auch wenn die Temperaturen nicht extrem heiß sind. Die Sportler brauchen dann reichlich Wasser, um nicht auszutrocknen. Wenn das Wasser in solchen Fällen in großen Mengen ohne gleichzeitige Salzaufnahme getrunken wird, kann es leicht zu einer Hypotonen Hyperhydration kommen. Daher sind spezielle Sportlergetränke meistens leicht salzhaltig, damit die schwitzenden Sportler nicht nur Wasser zu sich nehmen, sondern auch die wichtigen Salze. Sportler sollten kein reines, salzarmes Wasser trinken, sondern eventuell ein wenig Salz in ihr Getränk geben, wenn sie kein isotonisches Sportlergetränk zur Verfügung haben.

Der Salzgehalt im Trink-Wasser, der dem Salzgehalt im Körper entspricht, nennt man physiologische Kochsalzlösung. Definition:
Eine physiologische Kochsalzlösung enthält 9 Gramm Salz pro Liter Wasser.
Man muss natürlich nicht immer salziges Wasser trinken, das dieser physiologischen Kochsalzlösung entspricht. In den meisten Situationen reicht es völlig aus, wenn man ausreichend trinkt und normal gesalzen isst. Bei starkem Wasserverlust beispielsweise durch Schwitzen bei Hitze oder Sport kann es jedoch sinnvoll sein, isotonische Getränke zu trinken, um ausreichend Wasser und Salze aufzunehmen. Auch das übliche Mineralwasser enthält Salze, wenn auch normalerweise weniger als in einer physiologischen Kochsalzlösung enthalten ist. Wichtig ist aber, bei heißem Wetter und/oder Sport (Tauchen gehört dazu) Reichlich trinken und Salz zu sich nehmen!

Doch welche Mineralien sind besonders wichtig?

Die wichtigsten Mineralstoffe im Wasser sind Magnesium, Calcium und Natrium...

  • Magnesium brauchen wir bekanntermaßen vor allen Dingen für unsere Knochen und Muskeln.
  • Calcium kommt eine besonders wichtige Rolle zu, wenn es um unsere Knochen und Zähne geht.
  • Natrium reguliert den Wasserhaushalt im Körper und ist besonders wichtig, wenn wir viel schwitzen. Daher ist ein Natriumreiches Wasser besonders nach dem Sport geeignet. Erst ab einer Konzentration von 200 Milligramm pro Liter darf ein Wasser „natriumhaltig“ heißen.
  • Doch auch Kalium und Eisen sind nicht zu unterschätzen. Kalium sorgt für den Flüssigkeitshaushalt von Körperzellen und ist besonders wichtig für Herz- und Muskeltätigkeit. Eisen ist verantwortlich für die Blutbildung und den Energiestoffwechsel.


Hypotone Hyperhydration vorbeugen...

Wenn man keine salzhaltigen Getränke zur Verfügung hat oder den Geschmack nicht mag, kann man das Salz auch über die Nahrung aufnehmen. Dazu eignen sich Salzkekse, Salzstangen, aber auch Gemüsebrühe. Es gibt auch erfrischende kalte Suppen, die Salz enthalten. Typischerweise stammen solche Suppen meistens aus heißen Ländern. Auch entsprechende wasserlösliche Brausetabletten oder Direktgranulate, welche in Apotheken oder in Drogeriemärkten erhältlich sind, gewährleisten ausreichende Zufuhr dieser Mineralstoffe zumal diese elektrolythaltigen Getränke auch der Magen- Darmerkrankung vorbeugen können. Wenn „Montezumas Rache“ bereits zugeschlagen hat, ist die elektrolythaltige Flüssigkeitszufuhr sehr wichtig.
Spätestens hier sollte man auch auf das Tauchen verzichten!

Was sind Elektrolyte überhaupt?

Salz ist ein wichtiger Bestandteil eines Elektrolytgetränks. Die Definition des Begriffs läuft auf Stoffe hinaus, die Strom (schwach) elektrisch leiten. Im Körper sind Elektrolyte für das Gleichgewicht zwischen den positiv (Kationen) und negativ geladenen Teilchen (Anionen) zuständig. Dadurch wird der Wasserhaushalt im Körper sowie der pH-Wert des Blutes reguliert. Außerdem sind Elektrolyte wichtig, wenn es um Nerven- und Muskelzellen geht. Beispiele für Kationen sind: Kalzium, Natrium, Magnesium und Kalium. Zu den Anionen zählen Phosphat, Sulfat und Chlorid. Die Zusammensetzung der Stoffe im Körper beeinflusst direkt die Leistungsfähigkeit.

Elektrolytlösung selbst gemacht

Die Zutaten für eine selbstgemachte Elektrolytlösung bekommst du überall. Hauptlieferanten der wichtigen Mineralien sind Zucker und Natrium. Du brauchst folgende Zutaten: 

  • 1 Liter stilles, kaltes Trinkwasser (achte gerade in Ländern mit geringeren Hygienestandards darauf, dass es sich um ausgewiesenes Trinkwasser handelt. Koche das Wasser im Zweifel vorher ab und lasse es abkühlen.)
  • 1 gestrichener TL Kochsalz
  • 7 – 8 TL Traubenzucker (falls nicht vorhanden, geht auch Haushaltszucker)

Die Elektrolytlösung ist im Handumdrehen hergestellt. Wichtig ist nur, dass du dich möglichst genau an die Mengenangaben hältst, da deine Lösung sonst nicht die optimale Konzentration an Mineralien enthält. So wendest du die Elektrolytlösung an:

  1. Mische alle Zutaten gründlich durch, bis Zucker und Salz sich im Wasser aufgelöst haben.
  2. Trinke bei akutem Durchfall über den Tag verteilt gute 2 Liter der frisch zubereiteten Lösung.

Eine fertig angesetzte Lösung hält sich im Kühlschrank für gute 24 Stunden, bevor du sie neu ansetzen solltest. Tipp: Für besseren Geschmack kannst du einen Teil des Wassers auch durch milden Kräuter/Früchtetees oder Fruchtsäfte ersetzen.
Na dann mal Prost
Euer Uwe

Quelle(n)
VDST

Wikipedia